Haben Sie sich schon ein­mal so sehr erschro­cken, dass Sie sich gefühlt haben, als ob Sie für einen Moment auf­ge­hört hät­ten, zu exis­tie­ren? Erin­nern Sie sich an eine Situa­ti­on, die so uner­träg­lich war, dass Sie nur weg woll­ten – inner­lich oder äußer­lich? Auch der sprach­li­che Gebrauch des Sat­zes „Ich war außer mir.…“ ist sehr geläu­fig. Wir Men­schen, aber auch unse­re Tie­re, erle­ben im Lau­fe des Lebens eini­ge sol­cher Situa­tio­nen, in der Flucht das Ein­zi­ge ist, war gefühls­mä­ßig unse­re Exis­tenz ret­ten kann. In sol­chen Fäl­len ver­sucht die See­le, sich zu schüt­zen und in Sicher­heit zu brin­gen, und aus der scha­ma­ni­schen Sicht tut sie das manch­mal, indem sie einen Teil von sich abtrennt und in die „Anders­welt“ bringt.

Es sind trau­ma­ti­sche Erfah­run­gen, die dazu füh­ren, wobei für jedes Lebe­we­sen sehr unter­schied­lich ist, was es als trau­ma­tisch emp­fin­det. Bei einem klei­nen Kind könn­te es schon das Ver­lau­fen im Kauf­haus sein, bei einem klei­nen Tier das ver­früh­te Tren­nen von der Mutter.

Die­se See­len­an­tei­le kann man zurück holen, wobei es wich­tig ist zu wis­sen, dass nicht die angst­aus­lö­sen­de Situa­ti­on mit den dazu­ge­hö­ri­gen Gefüh­len zurück geholt wird, son­dern ein Teil der See­le mit bestimm­ten Fähig­kei­ten – wie zum Bei­spiel ver­trau­en oder ent­span­nen kön­nen oder die Freu­de am Spiel; eine frü­her dage­we­se­ne Facet­te der Per­sön­lich­keit. Jeder See­len­an­teil, der zurück gebracht und wie­der inte­griert wird, bringt inso­fern auch Stär­ke und Kraft mit sich, denn je hei­ler die See­le ist, des­to ganz­heit­li­cher kann sie ihren Aus­druck in die­sem Leben fin­den und leben.